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Matthieu Ronsse


Geboren 1981 in Kortrijk, Belgien, lebt in Ghent und Oudenaarde, Belgien

Marginalia I, 2014
Pigmenttinte auf Hahnemühle William Turner 310g, kaschiert auf Dibond, gerahmt
132 x 84 cm, Auflage: 5 (1 AP)
3.200 €
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Die Edition „Marginalia“ zeigt das klassische Sujet eines Genrebildes, den verlassenen Arbeitsplatz des Künstlers im Freien. Matthieu Ronsse wählt für die Anordnung der Bildgegenstände, wie Staffelei, Leinwand und alle weiteren Arbeitsutensilien, das seit der Renaissance bevorzugte Prinzip der Dreieckkomposition, die für Klarheit, Ruhe und Harmonie steht. Das derart traditionell komponierte Bild besticht darüber hinaus durch seine außergewöhnliche Schärfe und vor allem durch die delikate Lichtstimmung, die auch den wichtigsten Unterschied der beiden veröffentlichten Motive darstellt, zeigen sie doch eine zeitlich versetzte Abfolge des Lichteinfalls auf die Szenerie im Grünen.

Beinahe könnte man von einem Trompe l`oeil sprechen, so plastisch erscheinen die Dinge, die Gräser, das Blätterwerk, obwohl sie im Schatten der starken Lichtreflexion versinken, erzeugt von der Sonne, die durch die Bäume fällt und die Leinwand überstrahlt. Jedoch: Den Betrachter der idyllischen Szene beschleicht unweigerlich eine Unsicherheit, die daher rührt, das unsere Sehgewohnheiten hier nicht bestätigt werden. Diese Unsicherheit liegt in der technischen Genese von „Marginalia“ begründet. Das Bild ist keine Aufnahme einer Kamera, sondern die eines hochprofessionellen Scanners, der üblicherweise von Kunstmuseen zur bestmöglichen Erfassung ihrer wertvollen und fragilen Gemälde verwendet wird.

Ausgeführt als pigmentierter Tintenstrahldruck auf Hanemühle Turner-Papier, kaschiert auf eine Aluminium-Verbundplatte und ohne störendes Glas gerahmt, stellt es die derzeit beste Möglichkeit fotografischer Wiedergabe hinsichtlich Brillianz, Farbtreue und Archivbeständigkeit dar. Der Scanner „sieht“ Farben und flache Formen weit besser als jede analoge oder digitale Kamera, ist aber für eine tiefenräumliche Darstellung oder einen bewegten Gegenstand nicht konzipiert. Die Garten-Szenen von „Marginalia“ wirken dementsprechend eigentümlich irreal, die vom Wind bewegten Blätter der Bäume beispielsweise zeigen sich als Farbschlieren auf dem Bildgrund und wirken wie collagiert. Einzig der malerische Schmelz des Sonnenlichts (die Aufnahme des Scanners dauert bis zu sechs Minuten) knüpft an die Ikonografie der klassischen Fotografie an und bürgt für die „Echtheit“ der Szene.



The Edition ‚Marginalia“ shows a genre-painting‘s classical topic, the abandoned easel of a painter in plein air. The scene, containing easel, canvas and different tools, is organized as a triangular composition. That scheme one feels familiar with since the renaissance-days, is evoking clarity, calm and harmony. The thus composed image is compellingly crisp and of a delicate lighting, rich in detail. As the comparison of the two released prints reveals, they are documenting different stages of the scene in time.

The vividness of shapes, grass, leaves and natural forms give the print almost the look of a Trompe l`oeil painting. Still a feeling of uncertainty may grow on the spectator. That notion is caused by the technical genesis of the picture. ‚Marginalia‘ is not the product of a camera exposure, but one of a high-end scanner, a device originally designed to be used by art- museums and conservators for the best possible capture of the invaluable artefacts.

Executed as pigmented ink-jet print on Hahnemühle Paper, mounted onto a dibond aluminium plate without distracting glass, the picture represents the to-date best possible photographic rendering in terms of brilliance, colour-fidelity and archival permanence. Colours are „seen“ by the scanner much better than by any other camera – be it analogue or digital. But the device is not constructed for capturing a three-dimensional or moving item. The garden-scenes of ‚Marginalia‘ thus gain a strange surreal virtue, where moving leaves become visible as smears and or may occur as collaged. It is the painterly quality of the bright sunlight (the exporsure to the scanner takes up to six minutes) that links the image to the ikonography of vintage photography and vouches for the authenticity of the scene.




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